1904
Der Verein hatte 150 Mitglieder und jetzt das Bedürfnis, ein Signet oder Wappen zu bekommen.
1914
Der Ausbruch des 1. Weltkrieges hatte für das Buchbinderhandwerk div. Herausforderungen. Wie zur Zeit der Freiheitskriege und des Feldzuges gegen Frankreich wurden Liebesgaben an die Fachgenossen im Felde ver- schickt.
Alice Silberstein ist die erste selbstständige Buchbinderin im Verein.
Im Dezember verstarb Altmeister Georg Collin, Inhaber des Kronenordens und der Lippeschen Rose für Kunst und Wissenschaft. Er war der letzte Vertreter Berliner Buchbindekunst der den Titel Hofbuchbinder trug. Das galt für den Deutschen Kaiser, den russischen Zaren Nikolaus und den König von England.
1919
Franz Fahron hatte während der Kriegsjahre die Geschicke des Verein geleitet.
Das 70. Stiftungsfest fiel mehr als bescheiden aus und war von Hunger, Not und Elend gekennzeichnet.
1926
Fahnenweihe – Obermeister Gustav Klempahn sprach die Hoffnung aus: Das Handwerk steht wieder in Gunst, verachtet mir die Meister nicht und ehrt mir diese Kunst! Der Verein hat 227 Mitglieder.
1930
Gut die Hälfte der Buchbinder war zu Beginn der 30er Jahre von Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit betroffen. Aus der bislang kaum gekannten Not ergaben sich viele Gesuche um Unterstützung.
Aus der Neufassung des Statutes geht hervor, dass Buchbinder die die Meisterprüfung absolviert haben aber nicht selbstständig waren, auch Mitglied werden durften.
1937
Der Erlass einer neuen Prüfungsordnung schrieb die Meisterprüfung als Voraussetzung künftiger Selbst- ständigkeit vor.
1939 – 1949
Politisch erzwungene Unterbrechung der Vereinstätigkeit. Vereine und Versammlungen wurden nicht geduldet.
Die letzte Mitgliederversammlung war am 30. Juni. Mitgliederanzahl jetzt 152 Meister.
1943
Die Kriegsereignisse, die Bombenangriffe, machten die Arbeit des Vorstandes unmöglich.
1945/1946
war hungern angesagt. Kleister z.T. verzehrt, Pappen in leere Fensterrahmen gesetzt. Ein rotes Blatt markiert die historische Zäsur in dem Protokollbuch des Vereins. Deutschlands bedingungslose Kapitulation machten jeder Vereinstätigkeit ein Ende.
1949
hätte der Verein 100-jähriges Jubiläum begangen. Die alliierte Kommandantur verbot das.
Die Altmitglieder Kurt Grünewald und Herbert Stöckel initiierten die Bildung eines Arbeitskreises bzw. die Wiedergründung des Vereins der Buchbindermeister.
1952
Auflösung des „Kulturkreises des Westens“ und Wiedergründung des Vereins Berliner Buchbindermeister (gegründet 1849) mit dem Datum 2. Juli 1952.
1953
Die erste Generalversammlung der Nachkriegszeit wurde einberufen. Im September wurde auch der Kegelclub Kleister wiederbelebt.
1959
Das 10. Eisbeinessen nach dem Kriege wurde ein vorletztes Mal gemeinsam mit den Ost-Kollegen begangen.
1961
Nach dem Bau der Mauer erlahmte für eine gewisse Zeit das Vereinsleben. Generalversammlungen fanden nur alle 2 Jahre statt.
1972
Die Generalversammlung des Meistervereins wählte Professor Heinz Schmidt zum Vorsitzenden. Die Siebziger Jahre waren ausgefüllt mit Studienfahrten und Besichtigungen in Bamberg, Prag, Warschau, Wien auch London und viele mehr.
1973
Die Eintragung als eingeschriebener Verein wurde beantragt und auch genehmigt. Die Mitgliederzahl erhöhte sich auf 120 inkl. Firmen.
1978
Das erste offizielle Treffen mit den Ostkollegen fand am 1. April 1978 in Ostberlin statt. Die Kollegen mussten um den Entzug der Selbständig- keit bangen, wenn ihre Mitgliedschaft in einer westlichen Vereinigung aufge- deckt wurde.
1980
Ein Kampf um den Zuschlag öffentlicher Aufträge entbrannte, als westdeutsche Anbieter mit günstigeren Einbandpreisen auf den Berliner Markt drängten. Der Senat verfügte, dass bundesweit ausgeschrieben wird.
Der Verein pflegte enge Kontakte mit den Führungskräften der Druckindustrie und es entstanden gemeinsame Fachvorträge, Podiumsdiskussionen und Geselligkeiten.
1984
Mitgliederstand 180 einschließlich Führungskräfte der Druckindustrie und Lieferanten. Der Meisterverein spendet der Innung die Ehrenkette für den Obermeister.
1990
Neujahrsempfang mit Kollegen aus Ostberlin und der DDR. Zum 1. Juli traten allein aus Ostberlin und Brandenburg 31 Kolleginnen und Kollegen dem Verein bei. Jetzige Stärke 200 Mitglieder.
1992
Professor Heinz Schmidt beendet seine Vorstandsarbeit. Der Verein bedankt sich für den unermüdlichen Einsatz seiner Führung mit der Würde des Ehrenvorsitzenden. Nachfolger wird Dieter Fahron.
1993
Nach dem frühzeitigen Tod von Dieter Fahron löst ihn Hubert Lolk als Vorsitzender ab.
1999
Jubiläum – 150 Jahre Verein Berliner Buchbindermeister – wurde im SCHWEIZER HOF gefeiert mit 200 Teilnehmern.